Es gibt Situationen, die einfach überfordern
Fast jeder Mensch hat sie schon einmal in irgendeiner Form erlebt:
Die Situation, die einen plötzlich aus der Bahn wirft.
Wenn Dinge eintreten, die das bisherige Leben gravierend verändern, wenn Situationen entstehen, die einen völlig überfordern, die man nicht planen konnte, die aber die Planungen des weiteren Lebens zunichtemachen. Eine schlimme Diagnose, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Beziehung, die in die Brüche geht oder Freundschaften, die beendet werden müssen, weil es unüberbrückbare Differenzen gibt.
Der wohl schlimmste Fall, der eintreten kann, ist der Verlust eines geliebten Menschen. Wenn von jetzt auf gleich so viele Dinge auf dich einströmen, die dich lähmen, fast handlungsunfähig machen und deine Gedankenwelt nur noch ein heilloses Chaos zu sein scheint. Weil jeder Gedanke, der dir gerade durch den Kopf schießt, von mindestens fünf anderen Gedanken rechts und links überholt wird.
Wenn du schlagartig Entscheidungen treffen musst, mit denen du dich vorher nie beschäftigt hast. Wenn du Probleme lösen musst, die du bisher nicht kanntest. Wenn das Leben scheinbar einfach so weitergeht, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass du momentan ja eigentlich gar nicht daran teilhaben kannst und willst, weil du gefangen bist in deiner Trauer und dem Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen. Normaler Alltag für einen Trauernden? Kaum vorstellbar.
Wichtig bei der Trauerarbeit: Reden und schreiben
Das Wichtigste bei der Trauerarbeit sind Menschen, die dir helfen, den Tod und die Trauer zu verstehen, zu bewältigen und im Lauf der Zeit auch vergessen zu können, selbst wenn der Trauerprozess mal länger dauert. Neben professionellen Seelsorgern spielen übrigens auch gute Freunde bei der Bewältigung von Trauer oftmals eine wichtige Rolle. Freunde, die dir zuhören, Mut zusprechen oder wo man sich einfach mal so richtig ausheulen kann.
Aber es gibt auch Phasen im Trauerprozess, da möchten Trauernde allein sein, in Ruhe über alles nachdenken, Gedanken sortieren, die neue Situation bewerten und vielleicht auch einmal einen Blick in die Zukunft werfen, die ja nun ein Leben ohne den geliebten Menschen bedeutet. Das ist der Moment, wo Trauernde sich ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand nehmen sollten, um eine Struktur in ihre Gedanken und Gefühle zu bringen.
Schreiben ist Balsam für die Seele
Diesen Satz hat man schon oft gehört. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass Schreiben in vielen Lebenssituationen hilft. Und gerade bei der Trauerbewältigung kann das Aufschreiben der Gefühle und Gedanken eine enorme Hilfe sein. Denn auch wenn man vielleicht bei Kondolenzbesuchen oder der Trauerfeier mit vielen Menschen über den Verstorbenen spricht, sich an ihn erinnert, Geschichten und Anekdoten über ihn austauscht und lustige oder ernste gemeinsame Erlebnisse erzählt – was bleibt, ist immer auch eine persönliche Beziehung, die man zu ihm hatte.
Und je enger diese Beziehung war, zum Beispiel zwischen Ehepaaren oder Eltern und Kindern, umso persönlicher sind die Erinnerungen an den geliebten Verstorbenen, die man vielleicht nicht unbedingt mit anderen teilen möchte. Das macht man dann doch – bei aller Wichtigkeit von Menschen bei der Trauerbewältigung – lieber mit sich selber aus.
Ein unscheinbares Notizbuch voller Gefühle
Vor einigen Wochen haben wir eine gute Freundin zu Grabe getragen, die in diesem Jahr 101 Jahre geworden wäre. Bei der Trauerfeier las ihr Neffe aus einem Notizbuch aus ihrem Nachlass vor. Sie hatte über zwanzig Jahre als Witwe verbracht und hatte versucht, den Verlust ihres geliebten Mannes durch Schreiben zu verkraften. Sie hatte Gedichte verfasst, persönliche Empfindungen und Gefühle aufgeschrieben und Bibelstellen, die ihr bei der Trauerbewältigung wichtig waren, notiert.
Ein ähnliches Buch mit persönlichen Notizen haben wir vor einigen Jahren auch im Nachlass meiner Mutter gefunden. Sie war bei all ihrer großen Trauer nach außen hin immer eine starke und bewundernswerte Frau. Das, was sie wirklich bewegt hat, der Schmerz um ihren verstorbenen Mann, der Abschied von einem lieben Menschen nach langer harmonischer Ehe, das hat sie aufgeschrieben. Hat durch Schreiben auf ihre Art für sich selbst Trauerarbeit geleistet. Und obwohl sie wirklich eine tapfere Frau war, die im Alter ihr Leben trotz Alleinsein genießen konnte, dieses kleine Notizbuch ist ein Indiz dafür, dass so ein Trauerprozess recht lange dauert, auch wenn man es dem Betroffenen längst nicht mehr anmerkt.
In beiden Fällen sprechen wir nicht von großen, schriftstellerischen Abhandlungen. Es waren einfache, handschriftliche Notizen voller Emotionen und Erinnerungen. Gedanken, die der Verfasserin bei dem Andenken an den Verstorbenen in den Sinn kamen und die sie dann notiert haben. Ohne Struktur, ohne Chronologie – einfach ein Spiegelbild ihrer aufgewühlten Gedankenwelt, die sie mit dem Aufschreiben ihrer Gefühle wieder sortiert haben.
Ich weiß noch, dass meine Schwester damals mit den Tränen kämpfte, als sie ein paar Passagen aus dem Buch vorlas. Und irgendwie hatten wir das Gefühl, dass unserer Mutter damit nicht nur ihre eigene Trauerbewältigung betrieben hat, sondern mit ihren aufgeschriebenen Gedanken auch uns etwas hinterlassen wollte, zum Nachdenken, zur Anregung und vielleicht auch als Hilfe für unseren eigenen Trauerprozess.
Einfach schreiben – formlos und unsortiert den Gedanken freien Lauf lassen
Wenn du dich in einem Trauerprozess befindest und deine Gedanken ständig um den geliebten Verstorbenen kreisen, dann such dir ein ruhiges Plätzchen, setz dich hin und fang an, deine Gedanken zu Papier zu bringen. Schreib drauf los, schreib, was du fühlst und was dich bewegt. Unsortiert, in ganzen Sätzen oder einzelnen Wörtern, nimm keine Rücksicht auf Grammatik und Rechtschreibung. Hör auf zu schreiben, wenn dir danach ist und fang wieder an zu schreiben, wenn dir danach ist.
Das ist deine ganz persönliche Art der Trauerarbeit. Es ist ein Gefühl, als wenn du langsam aber sicher ein Wollknäuel abwickelst, als wenn du eine vollgestopfte Schublade nach und nach entleerst und Ordnung darein bringst. Deine Gedanken werden klarer und strukturierter. Vieles, was dir vorher durch den Kopf gegangen ist, steht jetzt auf dem Papier vor Dir. Wie eben der Inhalt vorerwähnter Schublade.
Ein schönes Mittel zur Trauerbewältigung: Das Erinnerungsbuch von Meminto Stories
Das Erinnerungsbuch von Meminto ist dafür gemacht, Erinnerungen an einen lieben Verstorbenen festzuhalten. Es kann Gegenstand der ganz persönlichen Trauerarbeit sein. Oder ein Werk mehrerer Trauernder, die auf diesem Weg ihre Erinnerungen und Erlebnisse mit anderen teilen oder ihre Gefühle zum Ausdruck bringen möchten.
Jetzt deine Erinnerungen festhalten!
Erhalte Zugang zu hunderten Fragen. Wir strukturieren deine Antworten, stellen sicher, dass du nichts vergisst und übernehmen den Druck und die Zusendung. In wenigen Wochen hast du ein Buch über die Erinnerungen an den geliebten Menschen im Briefkasten!
Mit dem Erinnerungsbuch von Meminto werden auch nach dem Tod eines Menschen die Erinnerungen an ihn wachgehalten. Sicherlich denkst du jetzt, man hat während eines Trauerprozesses andere Dinge im Kopf, als ein Buch zu schreiben. Brauchst du auch nicht. Denn das nimmt Meminto Stories dir ab. Wenn du dich unter www.meminto.com/de anmeldest, kannst ganz einfach den Bereich „Erinnerungsbuch“ auswählen, ein paar Angaben machen und schon ist der Prozess in Gang gesetzt.
Du bekommst in regelmäßigem Turnus von Meminto Fragen gestellt und wirst dich wundern, welche Erinnerungen an den Verstorbenen aktiviert werden, die dir vielleicht gar nicht mehr bewusst waren. Am Ende erstellt Meminto aus deinen oder euren Antworten ein richtiges Buch, professionell gedruckt und mit einem schönen Einband. Du wirst feststellen, dass sich dieses Erinnerungsbuch auf deine Trauerbewältigung ähnlich positiv auswirkt, wie das Aufschreiben deiner Gedanken.