Eins schon mal vorweg: Die Frage „ab wann ist man alt?“ kann definitiv nicht objektiv beantwortet werden. Damit ist alles gesagt und wir können diesen Blogbeitrag beenden.
Oder wir beleuchten dieses Thema mal von unterschiedlichen Seiten, trennen uns von dem Gedanken, dass „alt“ unbedingt etwas mit der Anzahl an Lebensjahren zu tun hat und halten fest, dass „alt“ in Verbindung mit Menschen niemals negativ besetzt sein sollte, sondern etwas sehr Wertvolles ist.
Alt werden ist nichts für Feiglinge. Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein. Man ist so alt wie man sich fühlt – mit ein wenig Nachdenken werden einem sicherlich noch ein paar weitere Phrasen zu der Frage „ab wann ist man alt?“ einfallen.
Was bedeutet überhaupt „alt“?
Auch diese Frage kann man fast nicht seriös und objektiv beantworten. An dieser Stelle müssen wir doch einmal hilfsweise die Lebenserwartung von Menschen bemühen, um über das Lebensalter eine vorsichtige Definition für „alt“ zu finden.
Also, wenn der Durchschnittsmensch achtzig oder fünfundachtzig Jahre alt wird – pardon, „alt wird“ bitte streichen und ersetzen durch „lebt“ – dann würde man ihn in seinen vielleicht letzten zehn Lebensjahren allgemeinhin als „alt“ bezeichnen, und jeder wüsste was gemeint ist. Das ist aber dann völlig neutral und wertfrei und sollte nicht automatisch mit gebrechlich, klapperig, verwirrt, unbeweglich, Seniorenheim oder Pflegefall in Verbindung gebracht werden.
Das Alter schätzen
Jetzt wird es mal einen ganz kleinen Moment philosophisch, aber es lohnt sich, über die Doppeldeutigkeit von „das Alter schätzen“ nachzudenken. Das Alter schätzen macht man, wenn man sich nicht so ganz gut kennt, und das meist auch nur hinter vorgehaltener Hand. Aber Vorsicht, gerade bei einer Frau kann man da schon mal gehörig in ein Fettnäpfchen treten.
Doch das Alter schätzen hat noch eine weitaus tiefere Bedeutung. Nämlich die Wertschätzung von älteren Menschen und die damit verbundene Achtung, die man ihnen entgegenbringt. Wenn Kinder von erwachsenen oder älteren Menschen sprechen, dann sagen sie oft auch „die Großen“. Vor dem Hintergrund, dass man das Alter schätzen sollte, bekommt der Begriff „die Großen“ einen weitaus tieferen Sinn.
Du bist zu jung, ich bin zu alt
Opa und Enkel beim Laufen. T-Shirts wie die auf den Bildern können überigens bei Sticker Mule bestellt werden!
Ob man für etwas zu jung ist, bestimmen andere, teilweise sogar Gesetze, aber ob man für etwas zu alt ist, das entscheidet man meist selbst. In den Augen derer, die immer für alles noch zu jung sind, sind die, die das entscheiden, zwangsläufig zu alt. Aber ehe du dich versiehst, bist du vierzig geworden. Und damit zehn Jahre älter als der Klassenlehrer in der siebten Klasse, den du damals schon kurz vor der Rente wähntest. Und der doch tatsächlich heute noch Unterricht gibt. Was kam der dir damals alt vor!
Genauso, wie dir als Kind die Großeltern, die gerade die 50 überschritten hatten, schon ziemlich alt vorkamen, um nicht zu sagen uralt. Wenn du dann selbst 50 wirst, dann würde es dich schon sehr befremden, wenn deine Enkelkinder so über dich denken würden. Schließlich bist du doch noch topfit, treibst viel Sport und bist beruflich gerade dabei, noch einmal richtig durchzustarten. Ab wann ist man alt? – Die Frage stellt sich doch jetzt noch nicht.
Die Lebenserwartung steigt – der Anteil der Best-Ager auch
Der Fortschritt der Medizin, die zunehmende Verbesserung von Arbeitsbedingungen, ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse, ein breiteres Angebot an Sport für unterschiedlichste Altersklassen und der allgemeine Wohlstand haben dazu geführt, dass die Menschen, zumindest in der westlichen Welt, später altern und auch eine größere Lebenserwartung haben. Das hält jeder objektiven Betrachtung stand und mag ein Grund dafür sein, dass einem die Menschen früher mit sechzig Jahren älter vorkamen als die heute. Und damit verschiebt sich auch die Antwort auf die Frage „ab wann ist man alt“ um ein paar Jahre nach hinten.
Warum hat wohl die Konsumgüterindustrie plötzlich die sogenannten Best-Ager im Fokus? Das sind die, die das Rentenalter erreicht haben, es zu einigermaßen Wohlstand gebracht haben, sich guter Gesundheit erfreuen und noch ein langes Leben, in dem sie hoffentlich noch viel Geld ausgeben können, vor sich haben. Damit werden die kinderreichen Jahrgänge aus den 1950ern und 1960ern mit einem Mal ein entscheidender Faktor für die Volkswirtschaft.
Älter gleich reifer gleich erfahrener
Auch wenn der technologische Fortschritt heute rasant ist und die Kinder mit Dingen groß werden, an die sich ältere Erwachsene schwerlich gewöhnen können, verfügt man mit zunehmendem Alter über einen Erfahrungsschatz – beruflich wie privat. Und der ist losgelöst von Internet of Things, Industrie 4.0 oder Cloud-basierten Prozessen. Diesen Erfahrungsschatz sollte die jüngere Generation niemals unterschätzen. Das gilt für alle Lebensbereiche.
Nicht selten haben manche Profisportler Trainer, die älter als 60 Jahre sind. Sie verfügen zwar nicht mehr die Fitness und Kraft wie ein 20jähriger haben, aber technisch und taktisch haben sie ein Know-how, das jeden jungen Sportler weiterbringt. Sie wissen genau, wie man in bestimmten Situationen reagieren muss, wie man eine Mannschaft auf den Gegner einstellt oder welche Trainingsmethoden am effizientesten sind.
Ab wann ist man alt? – Vorurteile und Fehleinschätzung vorprogrammiert
Das hast du sicherlich auch schon mal gehört: In dem Alter? Der traut sich was. Die ist aber noch fit für ihr Alter. Mit siebzig noch auf die Skipiste? Jeden Morgen 10 Kilometer? Das hätte ich ihm aber nie zugetraut.
Genauso ist es doch. So denkt man mit dreißig über die Vierzigjährigen, mit vierzig über die Fünfzigjährigen, mit fünfzig über die Sechzigjährigen und so weiter. Man ist halt nur so alt wie man sich fühlt…
Umso wichtiger ist es, dass man Vorurteile und Fehleinschätzungen über die Leistungsfähigkeit älterer Menschen abbaut und sich etwas mehr für sie interessiert. Plötzlich fängt man an zu staunen, wenn man realisiert, was der oder die „Alte“ noch so draufhat. Und man will wissen, wie der siebzigjährige Herr es immer noch schafft, jeden Morgen 20 Liegestütze zu machen. Was das Ehepaar, wo beide über siebzig sind, motiviert, dreimal die Woche am Frühschwimmen teilzunehmen. Oder warum die Dame von knapp achtzig Jahren immer noch so elegant das Tanzbein schwingt.
Dass du das mit dreißig schaffst, ist klar. Aber mach dir Gedanken, wie du das noch mit siebzig schaffen willst. Da kannst du von den älteren Menschen noch sehr viel lernen. Und musst vielleicht deine Antworten auf die Frage, „ab wann ist man alt?“, ein wenig korrigieren, falls du überhaupt noch eine neutrale Antwort darauf findest.
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