Das unterscheidet Memoiren von einer Biografie | Mit Beispielen!

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Über Benjamin

Hallo! Ich bin Benjamin, Teil des Meminto Stories Teams und jemand, der gerne Gedanken über das Leben und was mich beschäftigt schriftlich festhält. Egal ob Memoiren, Biografien oder Autobiografien, Geschichten aus dem Leben echter Menschen faszinieren mich, weil sie mich prägen und verändern können.

Ich liebe es mit Menschen tiefgründig ins Gespräch zu kommen und dabei gute Fragen zu stellen. Bei Meminto gefällt mir daher besonders, dass Menschen sich durch gezielte Fragen Menschen sowohl selbst als auch gegenseitig noch besser kennenlernen können.

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Inhalt

Wenn du weißt, worin sich Memoiren und Biografien unterscheiden, kannst du besser einschätzen, was sie zum Geschichtenerzählen beitragen. Außerdem hilft dir das, ein Werk zu finden oder zu erstellen, das zu deinen Zielen passt. Deshalb geht es in diesem Artikel darum, wie du Memoiren und Biografien voneinander unterscheiden kannst und warum das wichtig ist.

Grundlegende Übersicht

Memoiren und Biografien unterscheiden sich vor allem in zwei Punkten: Sie sind unterschiedlich umfangreich und haben verschiedene Schwerpunkte. Memoiren sind persönliche Texte, die einen nachdenklichen Einblick in bestimmte Momente oder Themen im Leben eines Autors geben. Biografien hingegen sind allgemeine Berichte über den gesamten Lebensweg einer Person.

Memoiren lassen sich als eine Art lebendige Momentaufnahme betrachten, die das Gefühl, die Emotionen und die Essenz der wichtigen Ereignisse in einem Bild festhalten. Dadurch lässt sich nachvollziehen, wie verschiedene Ereignisse dazu beigetragen haben, die Selbstwahrnehmung des Autors zu prägen. Im Gegensatz zu Biografien kann man in Memoiren richtig tief in die Gedanken- und Erlebniswelt des Autors eintauchen.

Eine Biografie kann man sich hingegen wie eine Landkarte vorstellen, die das gesamte Leben einer Person von den Anfängen bis heute zeigt. In der Regel bietet sie dem Leser eine umfassende, auf Fakten basierte Darstellung der Leistungen und des Vermächtnisses einer Person.
Beide Formen haben ihren eigene Charme, den Leser anzusprechen und die Tiefen der menschlichen Erfahrung zu erforschen.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Memoiren sind sehr persönlich und reflektierend. Sie drehen sich um bestimmte Momente oder Themen im Leben des Autors, die oft mit Selbstfindung oder Erwachsenwerden zu tun haben. Biografien hingegen bieten einen umfassenderen, chronologischen Bericht über das Leben einer Person. Dabei geht es vor allem darum, über deren Leistungen und historischen Einfluss zu informieren und zu lehren.
  • Memoiren schreibt man in der Regel in der ersten Person, was bedeutet, dass man als Autor eine Menge Gewicht in die Waagschale werfen kann. Biografien werden in der dritten Person geschrieben, damit man so objektiv wie möglich bleibt und die Fakten über das Leben der Person darstellen kann.
  • In Memoiren wird sehr persönlich in der ersten Person Singular erzählt, sodass der Leser das Gefühl hat, der Autor würde mit ihm sprechen. Biografien hingegen bieten sachliche Beschreibungen, die auf gründlichen Recherchen und Interviews beruhen.

Ein Memoir schreiben

Ein Memoir ist ein Buch, in dem es um wichtige persönliche Erfahrungen und Gedanken geht. Oft geht es um Schlüsselmomente oder Themen, die die Identität des Autors geprägt haben. Memoiren sind also anders als Biografien, die ein ganzes Leben abdecken, und Autobiografien, die Lebensereignisse umfassender behandeln. Eine Biografie beschreibt das ganze Leben einer Person, von der Geburt bis heute. Memoiren können sich aber auch auf bestimmte Momente, Themen oder Zeiträume konzentrieren. Das sind dann die Ereignisse, die für den Autor besonders wichtig waren und ihn geprägt haben.

Als Memoirenschreiber gibt man automatisch einen Teil der eigenen Persönlichkeit preis. Man gewährt den Lesern persönliche und intime Einblicke in die eigenen Gefühls- und Gedankenwelt. Diese Art zu schreiben, ist eine tolle Möglichkeit, um zu reflektieren, wie bestimmte Ereignisse einen zu der Person gemacht haben, die man heute ist. Man erkennt, welche Ereignisse einen geprägt haben, welche Überzeugungen man entwickelt hat und wie sich das alles auf die eigene Lebensperspektive ausgewirkt hat.
Memoiren sind in der Regel in der ersten Person geschrieben, was sie persönlicher und direkter wirken lässt. Der Leser wird vor allem durch die Stimme und den Stil des Autors angesprochen, denn Memoiren lesen sich oft wie ein Gespräch oder eine Geschichte, die von einem engen Freund erzählt wird.

Memoiren sind nicht nur dazu da, um Ereignisse nachzuerzählen. Es geht auch darum, zu zeigen, wie die Erlebnisse einen Menschen emotional und psychologisch beeinflussen. Die Leser können sich mit dem Autor identifizieren und Parallelen zu ihrem eigenen Leben ziehen.
In Memoiren geht es oft darum, wie man schwierige Zeiten überwindet, wie man Beziehungen gestaltet und wie man mit großen Veränderungen im Leben umgeht. Wenn jemand zum Beispiel an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet, kann er einem Memoir beschreiben, welche Herausforderungen er meistern musste und was er in dieser Zeit gelernt hat.

Beispiele von Memoiren

  1. ‘Becoming’ von Michelle Obama

Becoming“ von Michelle Obama ist ein gutes Beispiel für den Stil von Memoiren. Das Buch konzentriert sich nämlich auf ihre Reise und gibt uns Einblick in die besonderen Momente, die ihr Leben geprägt haben. Eine Biografie würde normalerweise in chronologischer Reihenfolge Infos über ihre Geburt bis heute enthalten. „Becoming“ geht stattdessen mehr in die Tiefe. Es geht um zentrale Themen wie ihre Kindheit in der South Side von Chicago, ihr Dasein als Ehefrau und Mutter und ihr Dienst als First Lady. Persönliche Gedanken, Gefühle und Erkenntnisse machen die Erzählung lebendiger und sorgen dafür, dass die Autorin und die Leserschaft eine enge Verbindung aufbauen. Sie zeigt, wie einige Lebenserfahrungen – wie ihre frühen Identitätsprobleme und ihre Tätigkeit im Weißen Haus – ihre Weltsicht geprägt haben. Das macht „Becoming“ zu einer echten Quintessenz der Memoiren, denn es geht vor allem um persönliches Wachstum und Selbsterkenntnis, nicht um die bloße Aufzählung von Fakten.

  1. ‘Wild’ von Cheryl Strayed

„Wild“, oder, zu deutsch: “Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst”  ist ein weiteres sehr gutes Beispiel für ein Memoir von Cheryl Strayed. Es geht nicht um die gesamte Lebensgeschichte der Autorin, sondern um einen bestimmten Abschnitt. Sie erzählt von ihrer Solo-Wanderung auf dem Pacific Crest Trail, während sie auf der Suche nach Selbstheilung mit persönlichen Verlusten kämpfte. Das Memoir ist sehr konzentriert und gibt dem Leser einen guten Einblick in die inneren Erfahrungen von Strayed. Dabei wird die Geschichte in einer Art und Weise erzählt, die den Leser durch die verschiedenen Phasen der Transformation führt. Es geht nicht so sehr um die körperliche Anstrengung des Wanderns, sondern um die emotionalen und psychologischen Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen hatte und die sie überwunden hat. Die genaue Beschreibung ihrer Gedanken, Ängste und Erlebnisse auf dem Trail macht „Wild“ zu einer sehr persönlichen und reflektierenden Erzählung. Dadurch wird deutlich, wie gut die Memoiren dazu geeignet sind, den Leser mit den inneren Erfahrungen der Autorin zu verbinden.

Wenn Du mit dem Schreiben von Memoiren beginnen möchtest, kannst du dir gerne unseren Artikel “10 Tipps zum Schreiben von Memoiren” durchlesen.

Eine Biografie schreiben

Eine Biografie ist im Prinzip nichts anderes als ein offener Bericht über das Leben einer Person, der von einer anderen Person verfasst wurde. In einer Biografie wird das Leben eines Menschen von der Geburt bis zum Tod beschrieben. Im Gegensatz zu den Memoiren, in denen es meistens um bestimmte Themen oder Aktivitäten aus dem Leben des Autors geht, enthält eine Biografie viele Infos über persönliche Leistungen, Schwierigkeiten und Beiträge zur Gesellschaft. Der Leser soll einen guten Einblick in das Leben, den Charakter und den Einfluss der Person auf die Welt bekommen.

Normalerweise werden Biografien in der dritten Person geschrieben, damit man sich als Leser eine objektive Perspektive auf das Thema verschaffen kann. Dafür wird dann auch viel mit Interviews, Briefen und historischen Aufzeichnungen gearbeitet, um sich über das Leben der Person zu informieren und das Ganze anschließend so objektiv und detailliert wie möglich darzustellen.

Dieser Ansatz hilft den Lesern, sich in die Lebensgeschichte der betreffenden Person hineinzudenken. Sie lernen wichtige Stationen und Ereignisse kennen, die den Lebensweg geprägt haben. Eine Biografie könnte zum Beispiel das frühe Leben einer historischen Persönlichkeit, ihre beruflichen Erfolge und ihren Einfluss auf ihr Fachgebiet oder die Gesellschaft untersuchen.

Eine Biografie sollte das Leben einer Person so darstellen, dass der Leser etwas lernt. Meistens geht es darum, was die Person erreicht hat, was sie beigetragen hat und welche Kämpfe sie ausgefochten hat. All das wird in einen Zusammenhang mit den Auswirkungen und dem Vermächtnis der Person gebracht.

Beispiele von Biografien

  1. ‘Steve Jobs’ von Walter Isaacson

Walter Isaacsons „Steve Jobs“ ist ein gutes Beispiel für eine Biografie. Das Leben von Steve Jobs wird umfassend dargestellt, von seinen Anfängen bis zu seinem Einfluss auf Technologie und Kultur. Die Biografie basiert auf ausführlicher Recherche. Dazu hat der Autor Interviews geführt, historische Aufzeichnungen ausgewertet und sich von Leuten, die Jobs persönlich kannten, berichten lassen. So kann man Jobs’ Werdegang gut nachvollziehen. Im Gegensatz zu Memoiren, die sich auf Jobs’ Gefühle zu bestimmten Ereignissen konzentrieren, deckt Isaacsons Biografie sein gesamtes Leben chronologisch ab und vermittelt dem Leser einen objektiven Überblick über seine Leistungen und Kämpfe. Das Buch geht ins Detail, was Jobs’ Innovationen, seinen Führungsstil und seine komplexe Persönlichkeit angeht. Dadurch ist es eine wichtige Informationsquelle über sein Leben und sein Vermächtnis. Diese gründliche Herangehensweise ist ein gutes Beispiel dafür, wie Biografien die Leser über die breitere Wirkung des Lebens einer Person im historischen und gesellschaftlichen Kontext aufklären wollen.

  1. ‘The Immortal Life of Henrietta Lacks’ von Rebecca Skloot

Rebecca Skloot hat mit “Das unsterbliche Leben der Henrietta Lacks” eine weitere beispielhafte Biografie geschrieben, die über die Lebensgeschichte einer Person hinausgeht und sich mit allgemeineren ethischen Fragen in Wissenschaft und Medizin befasst. Das Buch erzählt die Geschichte von Henrietta Lacks, deren Zellen ohne ihr Wissen entnommen wurden und die dadurch zu einem wichtigen Instrument der medizinischen Forschung wurden. Skloot erzählt in ihrer Biografie nicht nur das Leben von Henrietta Lacks, sondern geht auch auf die wissenschaftlichen, ethischen und sozialen Aspekte ihrer Geschichte ein. Dieser umfassende Ansatz zeigt, wie Biografien uns Lesern helfen, das Leben einer Person in einen breiteren Kontext zu setzen und mehr darüber zu lernen. Skloot hat sich durch gründliche Recherche und eine fesselnde Erzählung hervorgetan und liefert uns einen detaillierten Bericht über Lacks’ Leben, ihren Beitrag zur Wissenschaft und den nachhaltigen Einfluss ihrer Geschichte auf die medizinische Ethik.

Wenn Du mit dem Schreiben einer Biografie beginnen möchtest, kannst du dir gerne unseren Artikel “Wie schreibe ich eine Biografie?” mit sieben Tipps für Ihre Biografie durchlesen.

Memoir vs. Biografie: mit Beispielen

Als erstes gebe ich dir einen kurzen Überblick über die Unterschiede zwischen einem Memoir und einer Biografie. So kannst du dich gleich in die Arbeit stürzen.

Memoir Biografie
Der Autor legt den Fokus auf bestimmte Ereignisse oder Abschnitte in seinem Leben. Der Autor legt den Fokus auf das gesamte Leben eines Menschen, von der Geburt bis zum Tod.
Es geht nur um persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Der umfassende Ansatz deckt alle wichtigen Lebensereignisse und -auswirkungen ab.
Flexibel, oft nicht chronologisch, und immer mit Bezug zu den jeweiligen Themen. In der Regel chronologisch aufgebaut, von der Geburt bis zum Tod.
Aus der Ich-Perspektive und damit ganz persönlich und reflektierend. In der dritten Person, viel objektiver, informativer und sachlicher.
Beschreibst persönlichen Erfahrungen und gibt emotionalen Einblicke. Gibt Infos und Wissen über das Leben und das Vermächtnis der Person weiter.
Ganz persönliche Erfahrungen und Emotionen. Ein umfassender Überblick mit einer breiten Palette an Fakten und Ereignissen.
Für alle, die persönliche Geschichten und emotionale Erlebnisse mögen. Für alle, die sich für sachliche, historische oder pädagogische Informationen interessieren.
Hier geht’s darum, sich selbst besser kennenzulernen, sich weiterzuentwickeln und Herausforderungen zu meistern. Hier geht’s vor allem um die historische Bedeutung, die Beiträge und die gesellschaftliche Wirkung.
Es geht weniger um den historischen Kontext als um die persönliche Erzählung. Es geht hauptsächlich darum das Thema in einen historischen und sozialen Kontext zu stellen.

 

Nachdem das geklärt ist, schauen wir uns die Unterschiede an. Wir erörtern sie unter folgenden Überschriften:

  • Schwerpunkt
  • Umfang
  • Aufbau
  • Erzählerischer Stil
  • Zielsetzung

Fangen wir an!

1. Schwerpunkt

Memoiren und Biografien sind zwar beide vom Erzählen einer Lebensgeschichte geprägt, unterscheiden sich aber in einigen wichtigen Punkten voneinander. Eine Biografie ist im Prinzip ein persönlicher Bericht, der oft von einer Person über besondere Erlebnisse oder Abschnitte in ihrem Leben geschrieben wird, die einen großen Einfluss hatten. Memoiren oder Autobiografien hingegen konzentrieren sich in der Regel auf bestimmte Ereignisse oder Abschnitte im Leben der Person.
Memoirenschreiber lassen oft tief in ihre persönliche Gefühls- und Gedankenwelt blicken, um den Lesern einen intimen Einblick in ihre innere Welt zu geben. Ein gutes Beispiel ist Michelle Obamas „Becoming“. Darin schildert sie ihre Lebensgeschichte von der Kindheit bis zu ihrer Zeit im Weißen Haus, wobei sie sich mehr auf persönliche Erfahrungen und das Wachstum konzentriert.

Im Gegensatz dazu ist eine Biografie ein Bericht über das Leben einer Person – von der Geburt bis zum Tod oder bis zur Gegenwart, wenn die Person noch lebt. Meistens wird sie von jemand anderem geschrieben. Die Biografie beschreibt das gesamte Leben einer Person – von der Geburt bis zum Tod oder, wenn die Person noch lebt, bis heute. Dabei geht es um eine ausführliche Erzählung, die zeigt, was eine Person in ihrem Leben erreicht und welche Kämpfe sie ausgefochten hat. Dabei wird auch der Hintergrund beleuchtet, vor dem sie gelebt hat.

Sie konzentriert sich nur auf die Fakten und nicht auf persönliche Meinungen. Nehmen wir zum Beispiel die Biografie „Steve Jobs“ von Walter Isaacson. Darin wird das Leben des Mitbegründers von Apple beschrieben, von der Kindheit bis zum Tod. Man erfährt, wie er zu dem geworden ist, was er war, und was er für die Technologiebranche geleistet hat.

2. Umfang

Memoiren und Biografien unterscheiden sich vor allem darin, wie ausführlich sie sind. Memoiren sind sehr fokussiert und konzentrieren sich auf bestimmte Momente oder Themen aus dem Leben des Autors. Oft werden sie durch persönliche Einsichten, Gefühle und Erfahrungen unterstrichen.

Im Memoir schreibt der Autor meistens über Ereignisse, die für ihn besonders wichtig oder prägend waren. Dabei geht es nicht darum, das ganze Leben zu beschreiben. Ein Beispiel sind die Memoiren „Wild“ von Cheryl Strayed. Darin geht es um eine ihrer schlimmsten Erfahrungen: die Wanderung auf dem Pacific Crest Trail. Die Autorin beschreibt, wie dieser Akt sie emotional und psychologisch geprägt hat.

Eine Biografie ist eine ausführlichere Form der Darstellung, die das gesamte Leben einer Person von der Geburt bis zum Tod oder, wenn die Person noch lebt, darüber hinaus umfasst. Biografien sind sehr detailreich und konzentrieren sich auf das persönliche Leben sowie auf den beruflichen Erfolg, die Beziehungen und den Einfluss auf die Gesellschaft oder die Geschichte der Person.

Ich kann zum Beispiel Ron Chernows „Alexander Hamilton“ empfehlen. Darin wird das gesamte Leben des amerikanischen Gründervaters beschrieben, inklusive seiner Beiträge zu den Vereinigten Staaten, seiner persönlichen Probleme und seiner Leistungen für die Nachwelt.

3. Aufbau

Die Art und Weise, wie Memoiren und Biografien strukturiert sind, hat einen großen Einfluss darauf, wie die jeweilige Geschichte erzählt wird. Memoiren folgen in der Regel keiner festen Struktur. Stattdessen kann der Autor die Erzählung um Schlüsselmomente, Themen oder Überlegungen gliedern, die für ihn persönlich von Bedeutung sind.

Die Memoiren können statt einer strikten chronologischen Reihenfolge auch zwischen verschiedenen Lebensabschnitten des Autors hin- und herspringen. So kann die Geschichte, die erzählt werden soll, am besten rübergebracht werden. In „Eat, Pray, Love“ von Elizabeth Gilbert zum Beispiel werden die Reiseabenteuer der Autorin durch drei Länder geschildert. Dabei steht jedes Land für einen anderen Teil ihrer Selbstfindungsreise. Die Geschichte folgt also nicht einer geradlinigen Zeitlinie.

Im Gegensatz dazu ist eine Biografie in der Regel formaler und chronologischer aufgebaut. Sie startet mit den ersten Lebensjahren einer Person und geht dann im Detail auf die wichtigsten Ereignisse und Meilensteine ein, die in chronologischer Reihenfolge präsentiert werden.
So bekommt man einen richtig guten Überblick über das Leben der Person. Man erfährt, wie die verschiedenen Erfahrungen und Errungenschaften die Person als Ganzes geformt haben. Nehmen wir mal Henry Ketchams „The Life of Abraham Lincoln“ als Beispiel. Da geht es mit der Geburt und den frühen Jahren los, dann kommt die Zeit seiner Karriere und Präsidentschaft und am Ende steht sein Vermächtnis.

4. Erzählstil

Memoiren und Biografien unterscheiden sich vor allem in einem Punkt: dem Erzählstil. In Memoiren wird hauptsächlich in der Ich-Form erzählt. Dadurch kann der Leser die Ereignisse, die der Autor schildert, sozusagen aus erster Hand miterleben.
Dieser Schreibstil ermöglicht es dem Memoirenschreiber, Gedanken, Gefühle und Ansichten so zu teilen, dass man sich oft wie in einem Dialog mit dem Autor fühlt. Ein Beispiel dafür ist „When Breath Becomes Air“ von Paul Kalanithi. Darin erzählt der Autor sehr persönlich von seinem Weg – von der Ausbildung zum Neurochirurgen bis hin zu einem Patienten mit Krebs im Endstadium.

Im Gegensatz dazu wird eine Biografie fast immer in der dritten Person geschrieben. Dadurch kann man sich das Leben der Person von außen ansehen. Der Ton ist objektiver, weil der Biograf einfach die Ereignisse und Leistungen der Person wiedergibt, ohne seine persönliche Meinung dazu zu sagen.

Der Biograf hat die Aufgabe, Fakten, Interpretationen und Analysen zu präsentieren. Dabei stützt er sich oft auf Recherchen und Interviews mit Leuten, die sich mit dem Thema auskennen. In „Leonardo da Vinci“ von Walter Isaacson versucht der Autor zum Beispiel, das Leben und Wirken des berühmten Künstlers und Erfinders anhand verschiedener Quellen zu beschreiben, um ein umfassendes Porträt zu erstellen.

5. Zielsetzung

Memoiren und Biografien haben auch ganz unterschiedliche Absichten. In Memoiren geht es meistens darum, dass der Autor sein eigenes Leben aufarbeitet. Er teilt seine Gedanken und Gefühle mit anderen und erzählt, was er erlebt hat. Dabei geht es oft darum, dass er eine Art Bestandsaufnahme seines Lebens macht. Er schreibt auf, welche Erfahrungen, Schwierigkeiten oder großen Ereignisse ihn geprägt haben und was er aus seinem Leben gelernt hat.

Memoirenautoren versuchen, durch Emotionen eine gemeinsame Basis mit den Lesern zu finden. Die meisten von ihnen vermitteln Einsichten, die andere aufgrund ihrer Erfahrungen nachvollziehen können. In „Das gläserne Schloss“ von Jeannette Walls geht’s um ihre merkwürdige Kindheit. Sie beschreibt, wie die Armut und die Eigenartigkeit ihrer Eltern ihr heutiges Leben beeinflusst haben. Das Ziel dabei ist, zu zeigen, wie man trotz schwieriger Umstände stark und selbstbewusst werden kann. Außerdem geht es um die Dynamik in ihrer Familie.
Normalerweise geht es um eine Persönlichkeit, die für die Geschichte oder Kultur wichtig war. Der Biograf will mit seinem Buch vor allem eins: das Leben, die Leistungen und den Beitrag dieser Person zur Gesellschaft gut und ausführlich beschreiben.

Dieser objektive Ansatz hat also zum Ziel, das Leben der entsprechenden Person für die Zukunft zu dokumentieren. Dazu bietet er den Lesern einen umfassenden Einblick in die Person und damit in die Wirkung auf die Welt. Rebecca Skloot beschreibt in „Das unsterbliche Leben der Henrietta Lacks“ das Leben von Henrietta Lacks, deren Zellen zum wichtigsten Werkzeug der Medizin wurden. Sie zeigt, was Lacks dazu beigetragen hat und welche ethischen Fragen damit verbunden sind.

Und jetzt bist du dran!

Wie wäre es, wenn du selbst einmal damit beginnst, dir über eigene Memoiren oder eine Biographie Gedanken zu machen? Hier bei Meminto bist du damit 100% richtig. Wir bieten dir das “Lebensbuch” an, mit dem wir dich Stück für Stück durch dein eigenes Leben führen. Mit Fragen, die dafür sorgen, dass du nichts vergisst, was wichtig ist. Und wir kümmern uns um alles rund um den Druck deines Buches, sodass du dir darüber weder Gedanken noch Sorgen machen musst.

Schau dir einfach mal das Meminto Stories Lebensbuch an und wage dich dran, an die Reise durch dein eigenes Leben! Wir stehen dir in unserem Helpdesk und im Chat gerne zur Seite!

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Hallo! Ich bin Benjamin, Teil des Meminto Stories Teams und jemand, der gerne Gedanken über das Leben und was mich beschäftigt schriftlich festhält. Egal ob Memoiren, Biografien oder Autobiografien, Geschichten aus dem Leben echter Menschen faszinieren mich, weil sie mich prägen und verändern können.

Ich liebe es mit Menschen tiefgründig ins Gespräch zu kommen und dabei gute Fragen zu stellen. Bei Meminto gefällt mir daher besonders, dass Menschen sich durch gezielte Fragen Menschen sowohl selbst als auch gegenseitig noch besser kennenlernen können.

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