{"id":9883,"date":"2021-12-20T13:00:49","date_gmt":"2021-12-20T12:00:49","guid":{"rendered":"https:\/\/meminto.com\/de\/?p=9883"},"modified":"2024-07-25T14:24:45","modified_gmt":"2024-07-25T12:24:45","slug":"schoenes-weihnachtsgeschenk-dank-gerda","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/meminto.com\/de\/blog\/schoenes-weihnachtsgeschenk-dank-gerda\/","title":{"rendered":"Sch\u00f6nes Weihnachtsgeschenk dank Gerda"},"content":{"rendered":"\t\t
Gerda ist einsam. So richtig einsam. Also nicht nur ab und zu, sondern immer. Denn Gerda hat keine Verwandten, die mal bei ihr vorbeischauen. Gut, der Pflegedienst kommt regelm\u00e4\u00dfig. Aber da die immer im Stress<\/a> sind und st\u00e4ndig andere Pfleger oder Pflegerinnen kommen, kann man zu denen auch keine Beziehung aufbauen. Wollen die auch gar nicht. Zu viel N\u00e4he ist nicht gut, bekommen sie in ihrer Ausbildung beigebracht.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Leider ist die Ehe mit ihrem Kurt, der vor sechs Jahren verstorben ist<\/a>, kinderlos geblieben. Trotzdem denkt sie gern an die Zeit mit ihrem Mann zur\u00fcck. Sie denkt nicht nur gern daran zur\u00fcck, sie sehnt sich regelrecht danach. Fast f\u00fcnfzig Jahre waren sie verheiratet und sie hatten eine sch\u00f6ne Zeit, sind viel gereist und haben auch sonst viel unternommen. Langeweile ist mit Kurt nie aufgekommen, das Leben mit ihm war das krasse Gegenteil zu ihrem jetzigen Leben. Einem Leben, das aus einer bescheidenen Rente und einer kleinen Wohnung besteht, die sie damals direkt nach der Hochzeit bezogen haben. In all den Jahren ist Kurt immer sehr sparsam gewesen. Sparsam, nicht geizig. Das Geld, das er beiseitelegte, hatte er immer genutzt, um Gerda mit irgendwas zu \u00fcberraschen<\/a>. Mal war es ein neues M\u00f6belst\u00fcck, mal ein spontaner Wochenendausflug, mal ein neues Kleid oder ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Kurt hatte wirklich viel getan, um die Kinderlosigkeit zu kompensieren. Daran muss Gerda oft denken. Und sie ahnt ja nicht, dass Kurt mit seiner Sparsamkeit noch sechs Jahre nach seinem Tod Gerda dazu verhilft, zwei kleinen Jungens ein unvergessliches Weihnachtsfest zu bescheren.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Die Wohnung liegt in dem gro\u00dfen Mietshaus in einem Vorort von Hamburg. Erstbezug war das damals. Eine richtig sch\u00f6ne Hausgemeinschaft. Sie haben die Nachbarskinder aufwachsen sehen, haben sich mit allen Nachbarn pr\u00e4chtig verstanden, haben sich gegenseitig geholfen, wo es nur ging. Und haben auch mal kr\u00e4ftig zusammen gefeiert. Das war eine wirklich sch\u00f6ne Zeit. Vieles hat sich seitdem in diesem Haus ver\u00e4ndert. Nachbarn sind verstorben oder weggezogen, neue Nachbarn sind hinzugekommen. Die meisten wollen jedoch f\u00fcr sich sein, sind berufst\u00e4tig oder viel unterwegs. Viele sieht man sehr selten. Die Gelegenheit, eine gute Nachbarschaft zu pflegen, bekommt man gar nicht erst. Nicht, dass Gerda mit ihrem Schicksal hadert. Sie hat es gelernt, mit Wenigem zufrieden zu sein. Aber auf die Dauer wird die Einsamkeit doch schon zu einer gro\u00dfen Belastung. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit. Mit Kurt hatten sie es sich damals immer richtig sch\u00f6n gemacht. Jedes Jahr wurde eine anst\u00e4ndige Tanne besorgt und geschm\u00fcckt. Und Heiligabend wurde es richtig festlich. Darauf haben beide immer gro\u00dfen Wert gelegt. Und sich auch immer gern gegenseitig sch\u00f6ne Weihnachtsgeschenke gemacht. Ach ja, Gerda seufzt bei dem Gedanken an damals. Sie blickt aus dem Fenster. Drau\u00dfen ist alles grau, leichter Nieselregen \u00fcberzieht die Landschaft mit einem feuchten Schleier.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Eine Etage dr\u00fcber ist neulich eine junge Frau eingezogen, alleinerziehende Mutter mit zwei wirklich reizenden Jungen. Gut erzogen und h\u00f6flich. Klar, sie sind auch mal laut und manchmal geht es in der Wohnung \u00fcber ihr hoch her. Aber dann freut sich Gerda, dass sie wenigstens mal etwas h\u00f6rt aus einer anderen Wohnung. Neulich hat sie im Hausflur mitbekommen, wie die junge Mutter mit ihren S\u00f6hnen \u00fcber Weihnachten sprach. Sie hat nicht bewusst gelauscht, aber wenn man in dem hellh\u00f6rigen Haus im Flur steht, kann man schon gut verstehen, was in anderen Wohnungen gesprochen wird. Und das, was sie jetzt aus der Wohnung oben h\u00f6rte, hat sie sehr traurig gemacht. Denn die junge Mutter brachte ihren beiden Jungs gerade bei, dass es in diesem Jahr aus finanziellen Gr\u00fcnden leider keine Weihnachtsgeschenke geben w\u00fcrde. Kein Weihnachtsgeschenk<\/a> f\u00fcr diese netten Jungs? Und dann h\u00f6rte sie nur noch Wortfetzen wie \u201eeuer Vater zahlt leider nicht\u201c und \u201ewir kommen soeben \u00fcber die Runden\u201c. Als Gerda in ihre Wohnung zur\u00fcckging, musste sie sich erstmal setzen. Kein Weihnachtsgeschenk f\u00fcr die Kinder. Das kannte sie eigentlich nur aus den einschl\u00e4gigen Shows im Nachmittagsfernsehen. Dass so etwas bittere Realit\u00e4t sein kann und dann noch im gleichen Haus, das hatte sie bisher kaum geahnt.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t So etwas h\u00e4tte es damals ja nicht gegeben. Also, als die Nachbarschaft noch intakt war. Da wusste man um die Sorgen der anderen Familien, und da hat man sich immer gegenseitig ausgeholfen, auch finanziell, wenn es mal richtig knapp war. Damals, als Herr Schr\u00f6der so pl\u00f6tzlich krank wurde und l\u00e4ngere Zeit nicht mehr arbeiten konnte. Was hatten die Schr\u00f6ders finanzielle Sorgen und so mancher Nachbar hat ihnen mal was zugesteckt. Oder als Frau Otto ins Krankenhaus musste und die Nachbarn reihum f\u00fcr die Familie gekocht haben. Und auch, als Frau Becker ihren ersten Heiligabend als Witwe allein verbringen musste. Da war klar, dass Kurt und Gerda sie einluden und den Abend mit ihr verbrachten und nat\u00fcrlich auch noch ein kleines Weihnachtsgeschenk f\u00fcr sie hatten. Heute ist alles irgendwie k\u00e4lter, anonymer, unpers\u00f6nlicher geworden.<\/a><\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Irgendwie hatte Gerda die Begebenheit aus dem Flur wieder vergessen. Was sollte sie auch machen. Von ihrer kleinen Rente konnte sie sich keine gro\u00dfen Spr\u00fcnge erlauben. Erst recht nicht, gro\u00dfz\u00fcgige Spenden f\u00fcr andere Menschen leisten. Und au\u00dferdem, vielleicht war die Frau ja selbstverschuldet in diese Situation geraten, und eigentlich k\u00f6nnte sie ja auch arbeiten gehen, und bestimmt hat sie auch ein gest\u00f6rtes Verh\u00e4ltnis zu ihren Eltern, sonst k\u00f6nnten die ja einspringen. Und \u00fcberhaupt, was gehen sie diese fremden Leute an? Gerda musste sich eingestehen, dass sie viele Gr\u00fcnde finden w\u00fcrde, um nicht zu helfen, selbst wenn sie es k\u00f6nnte. Obwohl, die Jungs konnten ja nun wirklich nichts daf\u00fcr, dass sie sich nicht wie andere Kinder \u00fcber ein Weihnachtsgeschenk freuen konnten.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Ein paar Tage vor Weihnachten machte sich Gerda daran, die kleine Kommode, in der Kurt immer seine pers\u00f6nlichen Sachen aufbewahrt hatte, aufzur\u00e4umen. Bisher hatte sie sich immer dagegen gestr\u00e4ubt, aber einmal musste sie ja damit anfangen. Da war die Taschenuhr, die er immer sonntags getragen hat \u2013 ein Weihnachtsgeschenk von Gerda \u00fcbrigens -, der F\u00fcller, mit dem er ihr damals die ersten Briefe geschrieben hatte und den er deshalb beh\u00fctet hat wie seinen Augapfel. Etliche pers\u00f6nliche Erinnerungsst\u00fccke, die ihr die Tr\u00e4nen in die Augen trieben. Jetzt hielt sie seine Geldb\u00f6rse in den H\u00e4nden. Die hatte sie seit seinem Tod nicht anger\u00fchrt. Irgendwie hatte sie das nie gekonnt. Und w\u00e4hrend sie sie langsam \u00f6ffnet, entdeckt sie ein f\u00fcr ihre Verh\u00e4ltnisse kleines Verm\u00f6gen – 420 Euro. \u00a0Da hat ja die ganzen Jahre ein richtig kleiner Schatz in der Kommode geschlummert. Aber so richtig freuen kann sie sich nicht, zu gro\u00df ist die schmerzliche Erinnerung an ihren Kurt, der dieses Geld ja noch selbst in seinen H\u00e4nden gehalten hat.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Als sie so gedankenverloren auf das Geld vor sich starrt, h\u00f6rt sie, wie die Jungs in der Wohnung \u00fcber ihr toben. Und da fasst sie einen Entschluss. Oder nicht. Soll ich wirklich? Ich kenn die junge Frau doch gar nicht richtig. Und ist das nicht zu \u00fcbergriffig? Soll ich mich da wirklich einmischen? Denkt sie nicht, ich belausche sie? Und hatte ich nicht schon gen\u00fcgend Gr\u00fcnde gefunden, ihr eigentlich sowieso nicht helfen zu m\u00fcssen?<\/a> Gerda ist unsicher. Sie hat das Geld, das die junge Frau oben gut gebrauchen k\u00f6nnte, um ihren Jungs ein wundersch\u00f6nes Weihnachtsfest zu bereiten. Und sie selbst braucht das Geld nicht unbedingt, denn wenn sie es nicht zuf\u00e4llig gefunden h\u00e4tte, h\u00e4tte sie es ja auch nicht gehabt. Gut, etwas davon kann sie ja f\u00fcr sich zur Seite legen. Aber den Rest\u2026<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Z\u00f6gerlich nimmt sie ein paar Geldscheine in die Hand und geht zur T\u00fcr. Bleibt noch mal stehen, soll ich wirklich? Aber dann gibt sie sich einen Ruck, geht eine Etage h\u00f6her und klingelt an der Wohnungst\u00fcr. Zun\u00e4chst \u00f6ffnet sich die T\u00fcr nur einen Spalt, aber als die junge Frau sieht, dass es die Nachbarin von unten ist, bittet sie sie herein in ihr bescheidenes Wohnzimmer. Gerda druckst ein wenig herum und wei\u00df nicht genau, wie sie anfangen soll. Aber irgendwann erz\u00e4hlt sie dann einfach die Geschichte von ihrem Kurt, und der Kommode und dem Portemonnaie \u2013 und dass sie zuf\u00e4llig mitbekommen hat, wie es um die Finanzen ihrer Nachbarin steht. Und dass sie jetzt eben da sei, um ihr und ihren Kindern vielleicht doch noch ein sch\u00f6nes Weihnachtsfest zu erm\u00f6glichen.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t Ihr k\u00f6nnt euch vorstellen, wie die Geschichte endet. F\u00fcr Gerda war es das sch\u00f6nste Weihnachtsfest seit langem. Denn die Nachbarin, Melanie hei\u00dft sie \u00fcbrigens, hat es sich nicht nehmen lassen, sie f\u00fcr Heiligabend einzuladen. Und hat nicht nur f\u00fcr ihre beiden S\u00f6hne ein paar W\u00fcnsche erf\u00fcllen k\u00f6nnen, sondern hat von dem Geld auch noch ein k\u00f6stliches Men\u00fc gezaubert und Gerda mit einem kleinen Geschenk \u00fcberrascht. So viel W\u00e4rme und Dankbarkeit hat sie an diesem Abend versp\u00fcrt. Und dann haben sich Melanie und Gerda aus ihrem Leben erz\u00e4hlt. Irgendwann sagte Melanie: \u201eGerda, du hast so viel erlebt, du m\u00fcsstest eigentlich ein Buch \u00fcber euer Leben schreiben<\/a>\u201c. Gerda schmunzelt, den Satz hat sie schon oft geh\u00f6rt. Und Melanie erg\u00e4nzt: \u201eIch wei\u00df auch schon wie. Es gibt da eine M\u00f6glichkeit, ein eigenes Buch zu erstellen, im Internet.\u201c \u201eAch Kind, da habe ich doch \u00fcberhaupt keine Ahnung von\u201c. Melanie holt ihr Tablet und zeigt Gerda auf der Internetseite von meminto.com wie einfach es tats\u00e4chlich ist, ein Buch \u00fcber sein eigenes Leben oder auch andere Themen zu erstellen. \u201eIch helfe dir gern dabei\u201c, sagt Melanie. \u201eSchlie\u00dflich hast du einen gut bei mir\u201c. Und als Gerda den Preis sieht, wei\u00df sie, warum sie etwas von Kurts Geld zur\u00fcckbehalten hat. Noch am gleichen Abend legen sie gemeinsam bei meminto.com<\/a> ihren Kundenaccount an und starten mit dem Buch \u00fcber ihr Leben. So hat sich Gerda \u2013 auch dank Kurts Sparsamkeit \u2013 selbst noch ein wundersch\u00f6nes Weihnachtsgeschenk gemacht.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\tNoch einmal alles so wie fr\u00fcher<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\tVerh\u00e4ltnisse wie im Fernsehen<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Was gehen Gerda fremde Leute an?<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
In der Kommode schlummert ein kleines Verm\u00f6gen<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\tHilfsbereitschaft statt Vorurteile<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Gerdas sch\u00f6nstes Weihnachtsfest seit langem<\/h3>\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t