{"id":6075,"date":"2021-04-27T11:00:47","date_gmt":"2021-04-27T09:00:47","guid":{"rendered":"https:\/\/meminto.com\/de\/?p=6075"},"modified":"2024-07-25T14:26:46","modified_gmt":"2024-07-25T12:26:46","slug":"familienbiografie-schreiben","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/meminto.com\/de\/blog\/familienbiografie-schreiben\/","title":{"rendered":"Familienbiografie schreiben: Gemeinsam macht es mehr Spa\u00df"},"content":{"rendered":"\t\t
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Unser tr\u00fcgerisches Ged\u00e4chtnis<\/h3>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Mal angenommen, Sie und ich sind G\u00e4ste einer Hochzeitsgesellschaft.
Wir sitzen im gleichen Raum, gehen aber m\u00f6glicherweise mit v\u00f6llig unterschiedlichen Erinnerungen an diese Hochzeit nach Hause. Sie erleben eine wunderbare Feier, ich eine zunehmend gr\u00f6\u00dfer werdende Laufmasche in meiner Strumpfhose, die mein festliches Outfit ruiniert und mir deshalb geh\u00f6rig die Feier-Laune verdirbt. Irgendwas ist ja immer.<\/p>

W\u00e4hrend Sie sich also gl\u00e4nzend am\u00fcsieren, die Tische wechseln, um sich zu unterhalten, tanzen und feiern wie schon lange nicht mehr, sitze ich verkrampft am Platz, verstecke meine Laufmaschen-Beine unterm Tisch und hoffe, dass niemand mein Malheur bemerkt.<\/p>

Wer von uns beiden wird sich sp\u00e4ter besser an diese Feier erinnern?
Keine Frage: Ich! Sie werden mit den sch\u00f6neren Erinnerungen nach Hause fahren, aber mir bleibt sie daf\u00fcr l\u00e4nger im Ged\u00e4chtnis, weil ich mich so (\u00fcber mich selbst) ge\u00e4rgert habe.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Bad news are good news<\/strong> \u2013 dass schlechte Nachrichten gut f\u00fcrs Gesch\u00e4ft sind, ist keine Erfindung von Zeitungsmachern und Nachrichtenredaktionen.
Die nutzen lediglich den Umstand aus, dass wir uns von schlechten Nachrichten und Erfahrungen st\u00e4rker beeindrucken lassen als von Guten, und sie uns zu allem \u00dcberfluss auch noch besser merken k\u00f6nnen.<\/p>

Unser gutes Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Schlechtes ist ein Erbe, das wir genau wie den Blinddarm und die Achselhaare den R\u00fcckst\u00e4nden unserer Evolution zu verdanken haben: Dass S\u00e4belzahntiger bissig sind und welche Beeren man auf gar keinen Fall essen sollte, war f\u00fcr unsere Urahnen in der Fr\u00fchgeschichte der Menschheit die (\u00fcberlebens-)wichtigere Nachricht im Vergleich zu den guten Neuigkeiten.<\/p>

Unser Ged\u00e4chtnis ist also bei weitem nicht so objektiv und sortiert, wie wir\u2019s gerne h\u00e4tten.
In der Vorstellung der meisten Menschen ist das Ged\u00e4chtnis eine Art Kommode im Kopf, in deren Schubladen wir unsere Erinnerungen sauber gefaltet und wohlgeordnet stapeln, bis wir sie brauchen und wieder hervorkramen. Dem ist aber nicht so.<\/p>

Der Haken an der Vorstellung von \u201eobjektiven\u201c und unver\u00e4nderbaren Erinnerungen ist, dass sie nicht stimmt.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Warum wir unseren Erinnerungen manchmal nicht trauen sollten<\/h3>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Den positiven Erfahrungen in unserem Leben schenken wir also prinzipiell weniger Aufmerksamkeit und au\u00dferdem vergessen wir sie schneller wieder.
Deswegen bleibt uns die Familienfeier, bei dem der Kellner das Tablett mit dem Dessert fallengelassen hat, Opas Hosennaht geplatzt ist oder ein Regenschauer sich \u00fcber die Hochzeitsgesellschaft ergossen hat, nachdem endlich alle f\u00fcrs Foto aufgestellt waren, viel besser im Ged\u00e4chtnis als Feste, bei denen alles glatt gelaufen ist.<\/p>

Wie wir uns erinnern und was wir aus unserem Ged\u00e4chtnis abrufen k\u00f6nnen, h\u00e4ngt allerdings nicht nur von unserer Stimmung damals ab, sondern auch von unserer Gem\u00fctslage in dem Moment, in dem wir uns erinnern: Sind wir gut drauf, fallen uns vor allem sch\u00f6ne Momente und lustige Begebenheiten ein, ist unsere Stimmungslage dagegen eher umw\u00f6lkt, quillt pl\u00f6tzlich viel Unangenehmes aus unseren Erinnerungs-Schubladen.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Unser Ged\u00e4chtnis ist also nicht nur wandelbar \u2013 plastisch \u2013, sondern hat auch noch eine Tagesform.<\/p>

Ein interessantes Experiment, wie wir unsere Erinnerungen je nach Stimmung einf\u00e4rben und gewichten, hat der italienische Psychiater Giovanni Fava<\/em> durchgef\u00fchrt.
Fava bat einige seiner Patienten, die bei ihm wegen Depressionen in Behandlung waren, ein \u201eGl\u00fcckstagebuch\u201c \u00fcber die sch\u00f6nen Momente in ihrem Leben zu f\u00fchren. Die meisten seiner Patienten reagierten erstmal verbl\u00fcfft, weil sie vermuteten, dass sie wegen ihrer Erkrankung keine sch\u00f6nen Momente h\u00e4tten.<\/p>

Sie hatten aber, wie ihre Gl\u00fcckstageb\u00fccher eindeutig bewiesen.
Ein Patient berichtete beispielsweise, wie gl\u00fccklich er war, dass sich seine Familie so sehr \u00fcber seinen Besuch gefreut hatte. Dieses Gl\u00fcck zerst\u00f6rte er allerdings im n\u00e4chsten Moment selbst mit dem Gedanken \u201esie freuen sich nur \u00fcber die Geschenke, die ich mitgebracht habe\u201c<\/em>.
Positive Erinnerungen muss man auch zulassen (k\u00f6nnen).<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Familienbiografie: Gemeinsam macht es mehr Spa\u00df<\/h3>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen sind der Super-Klebstoff, der Familien, Freundschaften und Paare zusammenh\u00e4lt.
Wir halten unsere Erinnerungen aus guten Gr\u00fcnden wach, denn sie verbinden uns noch mehr miteinander und schenken uns besonders w\u00e4hrend stressiger Lebensphasen Geborgenheit, weil sie uns daran erinnern, dass wir nicht allein auf dieser Welt sind.<\/p>

Unsere Erinnerungen an ein und dasselbe Erlebnis k\u00f6nnen allerdings wie wir gesehen haben wegen der Plastizit\u00e4t unseres Ged\u00e4chtnisses<\/em> voneinander abweichen, was immer wieder zu hei\u00dfen Diskussionen f\u00fchrt, sobald man zusammensitzt und versucht, ein gemeinsames Erlebnis zu rekapitulieren:\u00a0
\u201eAn Heiligabend 2009 gab es wie immer G\u00e4nsebraten!\u201c<\/em>
\u2013 \u201eNe, Gans war aus, deshalb gab\u2019s Ente!\u201c <\/em>
\u2013 \u201eQuatsch, wir wollten in dem Jahr k\u00fcrzertreten. Es gab W\u00fcrstchen mit Kartoffelsalat!\u201c<\/em><\/p>

Machen Sie gerne die Probe aufs Exempel und lassen Sie Familie, Freunde oder sonstige Lieblingsmenschen vom Heiligabend 2018 oder dem letzten gro\u00dfen Familienevent vor Corona erz\u00e4hlen.
Sie werden erstaunt sein, was an diesem Tag oder Abend alles passiert sein soll, und sich vielleicht irgendwann fragen, ob Sie \u00fcberhaupt dabei gewesen sind.<\/p>

Diese Abweichungen in unseren \u2013 gemeinsamen \u2013 Erinnerungen sind aber nicht nur Z\u00fcndstoff f\u00fcr Diskussionen, sondern k\u00f6nnen auch ein wunderbarer Aufh\u00e4nger f\u00fcr neue sch\u00f6ne Erlebnisse und Erinnerungen sein. Beispielsweise indem man sie nutzt, die gemeinsame Geschichte nicht nur zu erz\u00e4hlen, sondern auch aufzuschreiben.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"Familie <\/picture>\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Gerade in einer Zeit, in der viele Treffen und Feiern ins Wasser fallen (m\u00fcssen), kann das Projekt \u201eWir schreiben unsere Geschichte auf<\/em>\u201c Familien und Freunde enger zusammenr\u00fccken lassen und wieder mehr miteinander ins Gespr\u00e4ch bringen.
Dass wir uns alle unterschiedlich an ein und dasselbe Ereignis erinnern, ist dabei kein Hindernis, sondern ganz im Gegenteil ein Teil des Spa\u00dfes, den alle Beteiligten daran haben:\u00a0<\/p>