{"id":4224,"date":"2020-12-22T11:00:07","date_gmt":"2020-12-22T10:00:07","guid":{"rendered":"https:\/\/meminto.com\/de\/?p=4224"},"modified":"2024-07-25T14:27:24","modified_gmt":"2024-07-25T12:27:24","slug":"blog-eine-weihnachtsgeschichte-fur-kinder","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/meminto.com\/de\/blog\/blog-eine-weihnachtsgeschichte-fur-kinder\/","title":{"rendered":"Leon im Gl\u00fcck \u2013 eine Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder"},"content":{"rendered":"\t\t
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Ziellos trottet der kleine Leon durch die festlich geschm\u00fcckte Fu\u00dfg\u00e4ngerzone seiner Heimatstadt. Irgendwie scheint ihn das alles nicht zu interessieren, was um ihn herum passiert. Menschen, bepackt mit Einkaufstaschen<\/a>, dr\u00e4ngen sich an ihm vorbei. Jeder hat noch etwas zu erledigen, alle sind hektisch. Hin und wieder bleibt Leon stehen und wirft einen Blick in die Schaufenster der Kaufh\u00e4user und Spielwarengesch\u00e4fte. F\u00fcr ihn ist das alles unerreichbar, und Weihnachten wird wohl auch dieses Jahr wieder ziemlich trostlos werden.<\/p>

Leon wohnt mit seiner Mutter in einer einfachen Mietwohnung in einem dieser Hochh\u00e4user au\u00dferhalb der Stadt. Der Vater hat die Familie verlassen, als Leon noch klein war. Seine Mutter hat nie von ihm gesprochen, aber Leon merkt ihr oft an, dass sie sehr traurig ist. Gerade zu so Anl\u00e4ssen wie Weihnachten. Das wenige Geld, das seine Mutter mit ihren Nebenjobs verdient, bringt die beiden soeben \u00fcber die Runden. Wie gerne w\u00fcrde sie ihrem Sohn auch einmal einen besonderen Wunsch erf\u00fcllen, ihn zu Weihnachten mit einem festlichen Gabentisch \u00fcberraschen.\u00a0<\/p>

Aber das wird auch in diesem Jahr wieder nur ein Traum bleiben. Wenn heute Abend \u00fcberall in den H\u00e4usern die Kinder Bescherung haben und ihre Geschenke auspacken, wird Leon mit seiner Mutter bei Kerzenschein und ein paar Leckereien sitzen und mit ihr eine Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder lesen.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Geschichte jetzt anh\u00f6ren!<\/h5>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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\"Mountainbike\" <\/picture>So ein Mountainbike, das w\u00e4re es!<\/h3>

So ein Mountainbike, das w\u00e4re es, denkt sich Leon, als er, wie so oft in den vergangenen Wochen, vor dem Fahrradladen W\u00f6rner steht. Davon hat er schon oft gesprochen, gerade wenn im Fr\u00fchjahr die Kumpels wieder auf ihren Fahrr\u00e4dern um die H\u00e4user ziehen. Aber seine Mutter sagt immer, das sei nicht drin.\u00a0<\/p>

Irgendwann hat Leon angefangen, daf\u00fcr zu sparen, aber die paar Euros, die zusammengekommen sind, reichen bei weitem noch nicht aus. Dabei hatte er schon ganz klare Vorstellungen, wie sein Mountainbike<\/a> aussehen soll, so wie dieses schwarze ganz dahinten, das mit der goldenen Schrift.<\/p>

Leon trottet weiter. Vorbei an dem Kaufhaus, wo ein Weihnachtmann in der Spielwarenabteilung sitzt und eine Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder vorliest. Ob er sich da mal zu setzen soll? Da k\u00f6nnte er sich doch ein wenig die Zeit vertreiben, und sch\u00f6n warm ist es auch dort. Und das Weihnachtsgeb\u00e4ck, dass die freundliche Verk\u00e4uferin an die Kinder verteilt, ist auch nicht zu verachten. Aber richtig zuh\u00f6ren kann Leon nicht. Seine Gedanken wandern immer wieder zu diesem Mountainbike, das er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\u201eNicht schlimm, Hauptsache, wir haben uns\u201c\u00a0<\/h3>

Beim Abendbrot erz\u00e4hlt er zum wiederholten Male seiner Mutter von dem Rad. Und zum wiederholten Male versucht seine Mutter ihm beizubringen, dass daf\u00fcr leider kein Geld \u00fcbrig sei. Es tut ihr in der Seele weh, dass sie ihrem Kind diese Freude nicht machen kann. Und sie denkt daran, dass das alles kein Problem w\u00e4re, wenn der Vater damals bei der kleinen Familie geblieben w\u00e4re<\/a>. \u201eJetzt hat sie wieder diesen Gesichtsausdruck\u201c, denkt Leon, \u201ewo man ihr genau ansieht, dass sie sehr traurig ist\u201c. Und dann nimmt er sie in den Arm, dr\u00fcckt sie ganz fest und sagt: \u201eNicht schlimm, Hauptsache, wir haben uns\u201c.<\/p>

Bis Weihnachten ist Leon noch so manches Mal vor dem Fahrradladen gewesen. \u201eSein\u201c Mountainbike steht immer noch da, wo es schon die ganze Weihnachtszeit gestanden hat. Es scheint so, als w\u00fcrde sich au\u00dfer ihm kein Mensch daf\u00fcr interessieren. Und wenn er da so vor dem Laden steht und tr\u00e4umt, dann sieht er sich pl\u00f6tzlich auf diesem Fahrrad durch die Gegend fahren. Mit den Kumpels, und alle sind neidisch auf sein neues Rad, wollen unbedingt auch mal eine Runde damit drehen. Ach, w\u00e4re das herrlich.<\/p>

Auch am 24. Dezember<\/a> \u00a0ist Leon noch einmal in der Stadt. Seine Mutter ist zu Hause, will die bescheidene Wohnung ein wenig schm\u00fccken und das Weihnachtsessen vorbereiten. Dieses Weihnachtsessen, das in der Regel damit endet, dass seine Mutter ihm eine Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder vorliest. Leon ist alt genug, um zu verstehen, dass das Geld f\u00fcr so ein Fahrrad einfach nicht reicht. Aber traurig ist er trotzdem.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Eine Tasche voller Geld<\/h3>

Dieses Mal bleibt er bis zum Gesch\u00e4ftsschluss vor dem Laden stehen. Drinnen herrschte bis eben noch richtig Andrang, da wurde noch so manches Fahrrad verkauft. Nur sein Mountainbike, das hat keinen K\u00e4ufer gefunden. Zum Gl\u00fcck, denkt er, und beobachtet, wie sich die Verk\u00e4ufer daran machen, sich auf den Feierabend vorzubereiten.\u00a0<\/p>

Alle haben gute Laune und freuen sich nach dem Stress der letzten Tage auf ein sch\u00f6nes Weihnachtsfest. Ein Mann im mittleren Alter, wohl der Chef, Herr W\u00f6rner, geht von Kasse zu Kasse und sammelt dicke B\u00fcndel Bargeld in einer braunen Ledertasche ein. Das will er \u00fcber die Tage lieber zu Hause im Tresor einschlie\u00dfen, bevor er es nach Weihnachten zur Bank bringen kann.<\/p>

Leon geht weiter, und dieses Mountainbike wird wohl f\u00fcr immer ein Traum bleiben. Pl\u00f6tzlich \u00fcberholt ihn schnellen Schrittes Herr W\u00f6rner, der Besitzer von dem Fahrradladen, geht achtlos an ihm vorbei, \u00fcberquert die Stra\u00dfe und bleibt hinter einem Auto stehen. Uiuiuiui, denkt Leon, was f\u00fcr ein Schlitten. Der scheint ja gutes Geld mit seinen Fahrr\u00e4dern zu verdienen.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"vertr\u00e4umter <\/picture>\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Was er sieht, l\u00e4sst ihm den Atem stocken<\/h3>

Und was er dann sieht, l\u00e4sst ihm den Atem stocken. Herr W\u00f6rner stellt die Tasche hinter seinem Auto ab, f\u00e4ngt an, in seinen Manteltaschen zu kramen, \u00f6ffnet die hintere T\u00fcr, um etwas ins Auto zu legen, \u00f6ffnet die Fahrert\u00fcr, setzt sich rein \u2013 und f\u00e4hrt einfach davon! Leon traut seinen Augen nicht \u2013 da steht die Tasche mit dem ganzen Geld mutterseelenallein auf dem Parkplatz. Als Leon endlich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, geht er r\u00fcber, nimmt die Tasche an sich und ist ziemlich durcheinander im Kopf. Jetzt k\u00f6nnte ich mir so viele Fahrr\u00e4der kaufen wie ich wollte, denkt er im ersten Moment, aber, nein Quatsch, seine Mutter hat ihn immer zu Ehrlichkeit erzogen, so verlockend diese Situation auch ist.<\/p>

Die n\u00e4chste Polizeistation ist nur wenige hundert Meter entfernt, und die Beamten staunen nicht schlecht, als pl\u00f6tzlich ein kleiner Junger mit einer Tasche voller Bargeld vor ihnen steht. Ein freundlicher Polizist bietet Leon Kekse und Cola an und f\u00e4ngt an, die \u00fcblichen Formalit\u00e4ten aufzunehmen. In dem Moment, wo sie fast fertig sind, st\u00fcrmt ein v\u00f6llig aufgel\u00f6ster Mann im mittleren Alter in die Polizeiwache \u2013 Herr W\u00f6rner vom Fahrradladen.\u00a0<\/p>

Er hat ziemlich schnell gemerkt, was er f\u00fcr einen gro\u00dfen Fehler gemacht hatte, war umgedreht und zur\u00fcck zu seinem Parkplatz gerast. Aber nur, um festzustellen, dass die wertvolle Tasche fort war.\u00a0Ihm ist v\u00f6llig egal, dass dort gerade ein kleiner Junge sitzt und mit einem Polizisten spricht. Er muss sein riesengro\u00dfes Problem sofort loswerden, schildert das ganze Dilemma und hofft, dass die Beamten sofort eine Gro\u00dffahndung einleiten.<\/span><\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Wer ist wohl gl\u00fccklicher?<\/h3>

Die Gelassenheit dieses Polizisten bringt ihn fast auf die Palme, und als der Diensthabende auch noch den kleinen Jungen fragt, ob das wohl der Herr W\u00f6rner vom Fahrradladen sei, da ist es um seine Fassung geschehen. Doch bevor er so richtig loswettern kann, b\u00fcckt sich der Polizist hinter den Tresen, holt eine Tasche hervor und fragt mit breitem Grinsen, ob es sein kann, dass Herr W\u00f6rner von dieser Tasche spricht. Da schleicht sich die pure Erleichterung in sein Gesicht, und Leon glaubte zu h\u00f6ren, wie Herrn W\u00f6rner ganze Felsbrocken vom Herzen fielen.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Und dann geht ein Traum in Erf\u00fcllung<\/h3>

Jetzt bleibt nur noch zu kl\u00e4ren, wer wohl gl\u00fccklicher war. Der Herr W\u00f6rner, dar\u00fcber, dass seine Tageseinnahmen noch vollst\u00e4ndig da waren, oder Leon, der sich als Finderlohn<\/a> tats\u00e4chlich ein Fahrrad aussuchen durfte. Daf\u00fcr ist Herr W\u00f6rner extra noch mal mit ihm zu dem Fahrradladen gegangen, hat noch mal aufgeschlossen und Leon durfte sich als Dank sein Fahrrad, dieses schwarze Mountainbike mit der goldenen Schrift, mit nach Hause nehmen.<\/p>

Leon hat nie erfahren, wie viel Geld in der Tasche gewesen war, aber gemessen an dem gro\u00dfz\u00fcgigen Finderlohn muss es schon eine betr\u00e4chtliche Summe gewesen sein.<\/p>

Als seine Mutter mit ihm abends die obligatorische Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder lesen m\u00f6chte, hat Leon nur Augen f\u00fcr sein Fahrrad. Und \u00fcbergl\u00fccklich sagt er zu seiner Mutter: \u201eDas, was ich heute erlebt habe, ist eine Weihnachtsgeschichte f\u00fcr Kinder und Erwachsene<\/a>\u201c. Und seine Mutter denkt sich: \u201eWenn ich ein Buch \u00fcber sein Leben<\/a> \u00a0schreiben w\u00fcrde, bek\u00e4me diese Geschichte ein Kapitel f\u00fcr sich\u201c. Ein Kapitel \u00fcber Leons sch\u00f6nstes Weihnachtsfest.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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